Übungen des praktischen Lebens
Das Kind erfährt von Beginn an, dass das alltägliche Leben in der Gemeinschaft von
verschiedenen Normen und Werten geprägt ist.
Seinem inneren Drang folgend, an diesem Gemeinschaftsleben teilzunehmen, entwickelt es Aktivitäten, sich die Handlungen und Verhaltensweisen eigen zu machen und mit der Umgebung auseinanderzusetzen.
Die Übungen des praktischen Lebens ermöglichen dem Kind, seine Motorik zu entwickeln und zu fördern, seine Umgebung bewusst wahrzunehmen und zu verinnerlichen, eine geistige Ordnung aufzubauen, Initiative zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen.
Sinnesmaterial
Sinnesentwicklung=Aufbau der Intelligenz
Aktivität (Bewegung), Intelligenz und Wille, diese drei zusammen bilden eine Einheit, bringen Harmonisierung im Aufbau der Person.
Die Wurzeln des Sinnesmaterials liegen bei Itard und Séguin.
Séguin: „Begleitet das Kind, gleichsam an der Hand von der Erziehung des Muskelsystems zu dem Sinnen und von der Erziehung der Sinne zum Begriffen und von dem Begriffen zu den Ideen.“
Das Sinnesmaterial wird auch des „Schlüssel“ zum Verständnis der Welt bezeichnet. Das Material gibt die Möglichkeit zur Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand:
Polarisation——Konzentration—-Normalisierung
Mathematik
Der mathematische Geist
Maria Montessori spricht von der Existenz des „Mathematischen Geistes“ der sich bei dem Kind zeigt, sobald es zu vergleichen, zu ordnen, zu zählen oder messen beginnt. „Geben wir also diesem Teil des Geistes, der sich durch die Exaktheit aufbaut, einen Namen und nennen ihn „mathematischer Geist“.
Der Begriff stammt von dem französischen Philosophen, Physiker und Mathematiker Pascal. Er behauptet, dass die Form des menschlichen Geistes eine mathematische sei; das Abschätzen von exakten Dinge führt zum Wissen und zum Fortschritt.
Der Mensch schätzt ab, unterscheidet und ordnet die Dinge ein. Die Mathematik ist das Organisieren von Beobachtungen mit speziellen Mitteln. Die Mathematik gehört zum Menschen schlecht hin!
Sprache
Sprache ist das mächtigste Instrument menschlichen Fortschrittes. Sprache eint die Menschen oder trennt sie. Sprache ist für das Kind kein Unterrichtsfach. Sie ist ein klarer Teil der Umgebung, sie geht Hand in Hand mit der Kultur, der Kunst, der Geographie, den sensorischen Bereichen, den Übungen des Praktischen Lebens, sie ist ein Teil des Lebens selbst.
Die gesprochene Sprache ist der Grundstock für die geschriebene Sprache. Das Kind erfährt die Erfüllung, fähig zu sein, all seine gesprochene Sprache auf Papier bringen zu können.
Immer wieder neue Herausforderungen motivieren das Kind, sich weiter in die Sprache zu vertiefen.
„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“ (Ludwig Wittgenstein)
Musik
Maria Montessori sieht musikalisches Lernen ähnlich dem Erlernen des Sprechens: Wir lernen als Kinder nicht in einem Sprachunterricht sprechen, sondern durch eine sprechende Umgebung.
Eine musikalische Umgebung vermittelt dem Kind die Liebe zu klingendem und die Möglichkeit, sich im Singen Bewegen und Musizieren auszudrücken. Die Schule unterstützt dieses Finden der eigenen musikalischen Sprache durch den gemeinsamen Musikunterricht, aber auch durch die Musikarbeitsmittel in der Freiarbeit, die zum Hören und Singen anregen.
Gemeinsames Singen, Instrumentalspiel und Tanz, Hören von und Nachdenken über Musik sind und bleiben unbedingter Bestandteil des Unterrichts.